Kinder aus Immigrantenfamilien bemalen Türen mit ihren Wünschen, Sehnsüchten und Ängsten.
Das Kunstprojekt „doors to the future for immigrant children“ ist ein spezielles Hilfsprojekt für Kinder mit Migrationshintergrund, initiiert von dem international bekannten Künstler Karl Küffel. Das Projekt startet in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutsche Humanitäre Initiativen für Süd Asien e.V. im Oktober in Berlin und soll noch in vielen weiteren europäischen Metropolen realisiert werden. Das Berliner Projekt ist Teil des internationalen, humanitären Kinderhilfsprojektes „doors to the future for unprivileged children“, das von Karl Küffel vor zwei Jahren in Nicaragua ins Leben gerufen wurde.
Im Berliner Projekt dürfen acht Kinder aus unterschiedlichen Immigrationsverhältnissen Türen mit ihren Nöten, Ängsten und Zukunftswünschen in Bild- und Schriftform bemalen. „Mit diesem spielerischen Ansatz können die Kinder ihre Gefühle ungefiltert zum Ausdruck bringen und den Erwachsenen direkt zeigen, was noch für sie getan werden kann“, beschreibt Karl Küffel die Idee zur künstlerischen Plattform für immigrierte Kinder in Europa.
Die bemalten Türen verbinden und eröffnen eine bessere Zukunft
Weißlackierte handelsübliche Türen dienen den Kindern aus verschiedenen südasiatischen Ländern als Vorlage. Vier Berliner Kinder aus sozial schwachen Immigranten-Familien und vier immigrierte Kinder aus etablierten Verhältnissen nehmen an dem Projekt teil, um die aktuelle Immigrationssituation aus verschiedenen Positionen zu beleuchten. In einem zeitlichen Rahmen von zirka vier Wochen können die Kinder ihre Tür künstlerisch frei gestalten. Zukunftswünsche, aber auch gegenwärtige Ängste und Sehnsüchte werden in dem Projekt zum Thema gemacht. Allein die teilnehmenden Kinder stehen im Vordergrund. Sie sind gleichzeitig Darsteller und Künstler. Die aktive Projektphase dokumentiert eine parallel laufende Videoaufzeichnung.
Nach Fertigstellung sollen die Türen zunächst in einer Einzelausstellung präsentiert werden. Geplant ist, alle bemalten Türen des gesamten Projektes in einer finalen Kunstausstellung einem breiten Publikum vorzustellen. Gerne dürfen sich Interessierte in Verbindung mit dem Verein dem Projekt anschließen und unterstützend zur Seite stehen, indem sie ausgewählte Kinder bei den zukünftigen Tür-Projekten individuell fördern. Dabei ist gewährleistet, dass die Förderer ganz konkret erfahren, wohin ihre Hilfe geht, da sie im direkten Kontakt mit den jeweiligen Familien stehen.
Die Türen sollen Verständnis für mehr Akzeptanz und Miteinander schaffen
Ziel des Projekts ist es, dass die Kinder mit Hilfe der Türen zum Ausdruck bringen, ob und wie weit sie sich in ihrer neuen Heimat integriert fühlen. „Eine Tür trennt oder verbindet zwei Räume, je nach Blickwinkel. Hier wird eine Tür aufgemacht, um den Kindern eine Chance auf eine etablierte Zukunft zu geben. Darüber hinaus können die Kinder bei diesem Projekt eine Tür zu sich selbst öffnen“, erklärt Initiator Karl Küffel. Mit der Installation von Kindern für Kinder will er unabhängig von Herkunft, kultureller Orientierung oder Religion zu einer übergeordneten Völkerverständigung beitragen. Durch die unmittelbare Sprache der Kunst sollen Menschen der westlichen Welt aus ihrer Desensibilisierung gelöst und zu humanitärem Handeln angeregt werden. Die Umsetzung des Projektes findet voraussichtlich am 11.10., 18.10 und am 25.10.2014 in den Räumen UIZ Umwelt und Informationstechnologie Zentrum , Neue Grünstraße 38, 10179, Berlin statt. Die Abschlussfeier inklusive Vernissage der fertig gestellten Türen ist am 01.11.2014 am selben Ort. Bundespräsident Joachim Gauck und die Botschafter aus den beteiligten Herkunftsländern der Kinder sind zur Abschlussfeier eingeladen worden.